Bücher aus dem Feuer
Lesung gegen das Vergessen
Der 10. Mai 1933 war für viele Menschen in Deutschland ein lebensentscheidender Schicksals-tag. Von heute auf morgen verloren sie ihre Lebensgrundlage. Denn am 10. Mai 1933 verbrannten Professoren und Studierende auf lodernden Scheiterhaufen Bücher von Hunderten von Autor*innen. Deutschlandweit organisierten die Nazis diese Feuer auf großen Plätzen – wie in Mün-chen auf dem Königsplatz – als „Gesamtaktion“ gegen den intellektuellen „Zersetzungsgeist“.
In München gibt es am 10. Mai mehrere Veranstaltungen, so auch eine Le-sung am Odeonsplatz vor der Theatinerkirche: Direkt vor der Feldherrnhalle lesen unter anderen Susanne Breit-Keßler, Dieter Hanitzsch, André Hartmann, Bruno Jonas, Hans-Georg Küppers, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Michaela May, Gisela Schneeberger, Konstantin Wecker und Studierende der LMU. Ca. 25 kurze Beiträge mit ganz unterschiedlichen Inhalten sind zu hören: mal fröhliche, mal ironische, lustig-komische oder dramatische Zitate von verbrannten Schriftsteller*innen wie Bertolt Brecht, Erich Kästner, Mascha Kaléko, Erich Mühsam und Kurt Tucholsky. Eine vollständige Liste der Lesenden ist auf www.buecherlesung.de zu finden.
Initiator und Verantwortlicher Organisator ist Gerhard Schmitt-Thiel, in Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Ihm zur Seite stehen das Paul Klinger Künstlersozialwerk und der Verein Mohr-Villa Freimann, sowie Global Understanding e.V.